Unglaubliche 12 lange Jahre liegt das letzte große Kinoprojekt von James Cameron schon zurück. In der Zwischenzeit gab' es ja durchaus die ein oder andere Kinoperle, beeindruckende Großproduktionen wie Lord of the Rings waren leider die Ausnahme.
Nun ist der Meister zurück. Er präsentiert nicht nur einen Spielfilm oder eine bloße 3d-Spielerei, sondern lässt eine komplett virtuell generierte Welt lebendig werden.
Diesmal geht es nicht um den immerwährenden Kampf des Menschen gegen die Maschine (wer kennt das nicht von der Arbeit?), sondern um den Kampf gegen die Natur. Auch in ferner Zukunft wird die Menschheit von Aktienkursen und Gier nach Rohstoffen gesteuert. Auf dem Planeten Pandora (nicht verwandt oder verschwägert mit der Büchse) richten die Menschen einen Stützpunkt zum Abbau des Materials Unobtanium ein. Dummerweise ist der Planet bereits mit den Ureinwohnern, den Na'vi bevölkert, unter deren Wohnort die begehrten Rohstoffe liegen.
Die Menschen
Im Auftrag des Konzerns RDA übernimmt Rollstuhlfahrer Jake Sully eine Mission für seinen verstorbenen Bruder. Er muss in den Körper eines genetisch gezüchteten Na'vis schlüpfen (der titelgebende Avatar). Damit soll er die Gebräuche und Bedürfnisse der Na'vi erforschen und diese zum Verlassen Ihres Dorfes bewegen. Anderenfalls werden die Marines unter dem Kommando von Colonel Miles Quaritch (hervorragend gespielt von Steven Lang) den Eingeborenen den Krieg erklären.
Das NetzFür die Na'vi sind Bodenschätze bedeutungslos - sie leben mit sich und der Natur im Einklang. Über eine biologische Schnittstelle können sie mit den Tieren ihrer Umgebung verbinden. Die Ehrfurcht vor der Natur verbietet ihnen das Aufgeben ihrer Heimat. Und als sich Jake auch noch in das Na'vi-Mädchen Neytiri verliebt, muss er sich entscheiden, für welche Seite er in den Kampf zieht...
Die Technik
Wie auch beim klassischen Abenteuerfilm punktet Avatar nicht durch eine komplexe Geschichte, sondern durch Spannung, Gefühl und Actionsequenzen. Natürlich sollte man den Film nicht auf die Actionsequenzen reduzieren. James Cameron weiß genau wann man das Tempo rausnehmen muss und alleine durch Schaueffekte den Zuschauer zum Staunen bringt.
Möglich wird dies durch die neue Technikrevolution, der Virtuellen Kamera. Während bei Herr der Ringe das Motion-Capture-Verfahren erfolgreich eingesetzt wurde und anschließend Gollum nach Mittelerde transferiert wurde, erledigt die Virtuelle Kamera den Transfer gleich mit. Somit sieht der Regisseur nicht den Schauspieler in der leeren Halle, sondern direkt inmitten von Urwald und schwebenden Bergen.
Während bei Star Wars Episode I-III oftmals Kritik an den oft ungelenken Bewegungen und dem Plastik-Hintergrund auf kam, prellt dieser Vorwurf an Avatar komplett ab. Obwohl keine Schauspieler in die Maske der Na'vi gesteckt wurden und auch keine Pflanze echt ist, fühlt man mit den Charakteren und akzeptiert diese ausgewöhnliche Welt mit all ihrer computergenierten Flora und Fauna.
Leider vergeht die Zeit zu schnell, während die letzte Stunde ins Finale furioso mündet, wird man anschließend schon wieder in die dunkle Nacht entlassen.Seit Lord of the Rings hat es bei mir kein Film mehr geschafft großangelegten Erwartungen zu erfüllen. Selten verlässt man den Kinosaal mit einem Glücksgefühl und großer Dankbarkeit. Selbst die Rekordpreise (12,50€ pro Person) sind den Kinobetreibern verziehen.
Das Fazit
Den letzten Absatz möchte ich dann doch noch mit ein paar kleinen Kritikpunkten füllen. So kommt die Öko-Botschaft schon sehr platt rüber, einige Dialoge wandern sehr knapp an der Kitschgrenze vorbei und auch James Horner war schon mal besser in Form. Leider gehört auch der Abschluss-Song in die Kategorie Schmalzig-zum-davonrennen.
Doch genug der bösen Worte. Avatar ist ein Meisterwerk. Ob großes oder kleines, darf jeder für sich entscheiden.
Hört sich nach "der mit dem Wolf tanzt" 2.0 an ;-) Na da werd ich mich doch tatsächlich mal wieder ins Kino bemühen :-D
AntwortenLöschenJa, die Geschichte kann man so ziemlich 1:1 von "Der mit dem Wolf tanzt" auf Avatar übertragen. Avatar macht aber deutlich mehr Spaß ;)
AntwortenLöschenUnd das Beste: Sogar das Cinestar in Bamberg hat mit 3d aufgerüstet.
In Berlin im Sony Center iMax hat die Vorstellung sogar 14,5 Euro gekostet.
AntwortenLöschenBildgewaltig war er. Deshalb störte auch die langweilig Story nicht.
Ich empfand es regelrecht als schade, als der Film endete.
Aber mein Filmtip dieses Jahr: "Moon"
Ebenfalls im Berliner IMAX gesehen, stimme fast allen Punkten zu, aber letztlich: Wenn ich mal Popcorn-Kino möchte bekommt man nur selten wirklich gutes geboten. Bei Avatar wurde ich nicht enttäuscht. Fazit: Alles nicht so ernst nehmen, sondern Spaß haben :)
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