Sonntag, 28. November 2010

Dresden bei Nacht...

... könnte ich die kleine Bildersserie nennen.

Da eine Fortbildungsreise ja kein Vergnügen sein darf, reicht es hier nur für ein paar Eindrücke von der Inneren Altstadt und vom Striezelmarkt.

Trotzdem bleibt mir Dresden sehr positiv in Erinnerung. Die Innere Altstadt ist wunderschön renoviert, die kulinarischen Erfahrungen durchgängig lecker, nur der Dialekt der Einheimischen bleibt für meine Ohren immer noch ungewohnt...

Der Striezelmarkt hat sich sofort in meinem Weihnachtsmarkt-Ranking in die Spitzengruppe katapultiert. Neben der betont unaufdringlichen Weihnachtsmusik kann er insbesondere beim Glühwein punkten und auch die Sächsische Bratwurst braucht sich vor ihrem Nachbarn aus Thüringen nicht zu verstecken!

Samstag, 25. September 2010

Beamtendeutsch in der Schweiz

Der Schweizer Bundesrat Hans-Rudolf Merz ist den meisten Deutschen wohl höchstens vom letztjährigen Kniefall bei Gaddafi bekannt.
Dank youtube ist seine Popularität in den letzten Tagen gewaltig gestiegen. Der Grund war eine Anfrage aus der Landwirtschaft, ob die Zollverwaltung genügend streng gegen die Importzunahme von gewürztem Fleisch vorgehe. Der sichtlich gut gelaunte Finanzminister freute sich schon den ganzen Sonntag auf die Beantwortung der Frage. Die Ausarbeitung war in solch verworrenen Schachtelsätzen verfasst, dass selbst einheimische Beamte neidisch werden könnten. Beim Wort "Bündnerfleisch" hatte er Tränen in den Augen und prustete laut los.
Nur einer konnte darüber gar nicht lachen: Der Zollbeamte Christian Kempter, der die Anfrage fachspezifisch verfasst hatte.
Der komplette Wortlaut kann hier nachgelesen und auch angeschaut werden.

Sonntag, 29. August 2010

In der Heimat...

Einmal im Jahr trifft sich ganz Bamberg inklusive seiner Wahlemigranten und Freunde an der alljährlichen Sandkerwa zum gemütlichen Beisammensein.
Nicht das schnellstmögliche Trinken steht an erster Stelle, sondern vielmehr die Geselligkeit unter Freunden.
Heuer fand die Sandkerwa zum 60. Mal statt, was zum einen in einem mehrteiligen Rückblick auf die Kirchweih-Geschichte mit Feuerzauber und Musik auf der Regnitz gefeiert wurde. Zudem fand eine Verlängerung der "Kerwa" bis Mittwoch statt.



Dienstag, 17. August 2010

Bayerische Idylle oder schwäbische Gemütlichkeit? Ein Besuch in Landsberg am Lech

Neues Spielzeug braucht der Mann. In meinem Fall waren es zwei handliche Objektive für meine Pentax, um mein Hobby ein wenig flexibler zu gestalten.
Um das Spielzeug gebührend einzuweihen, unternahm ich eine kurze Fahrt nach Landsberg am Lech, den meisten wahrscheinlich durch die Festungshaft von Adolf Hitler ein Begriff.
Nachdem ich als Franke informiert wurde, dass der Lech die natürliche Sprachgrenze zwischen Altbayern und Schwaben ist, musste ich enttäuscht feststellen, dass die meisten Bewohner, sofern sie nicht Touristen waren, tendenziell bayerisch sprachen und seltener den drolligen schwäbischen Dialekt beherrschten.
Nichts desto trotz ist Landsberg ein wunderschönes kleines Städtchen, mit einem schönen Altstadtkern und Mittelalterflair.
Zudem ist die Eisdiele am Marktplatz weltklasse!

Samstag, 24. Juli 2010

Kostenfreie Alienhatz von Valve


"Was nichts kostet, taugt auch nichts", sagte man früher. Und zumindest bei kostenfreier Software war die Skepsis lange Zeit angebracht. Doch während Open Source Anwendungen in vielen Bereichen mit kommerziellen Produkten mithalten und sie in einigen Punkten sogar übertreffen, sind freie Spiele mit ansprechender Grafik, Musik und gelungenem Gameplay eine echte Rarität.
Einen Aufschwung erlebten die Hobbyentwicklung durch das Auftauchen der ersten Mods, Veränderungen von kommerziellen Spielen. Das populärste Beispiel ist wohl der Mod Counter-Strike zum Spiel Half-Life. Dieses Projekt wurde von einer freien Gruppe geleitet, die zwischenzeitlich vom Spielehersteller Valve angeheuert wurde.
Das Spiel Alien Swarm wurde ebenfalls als Mod entwickelt - auf Basis von Unreal Tournament 2004. Inzwischen bietet Valve das Spiel über die Plattform Steam zum kostenlosen Download an.


In Alien Swarm muss ein Team von bis zu 8 menschlichen Spielern, bestehend vier unterschiedlichen Klassen, verschiedene Missionen zur Bekämpfung der Alienbrut absolvieren.
Vor Beginn jeder Mission steht die Auswahl der Klasse (Techniker, Sanitäter, Kämpfer oder Waffenspezialist), zweier Waffen und einem Extra (Minen, Arzttasche) aus einer Vielzahl von Objekten an.
Nachdem sich mit den Mitspielern auf eine passende Mission geeinigt wurde, kann's auch schon losgehen. Aus der Vogelperspektive steuert man seinen Figur über die klassische wasd-Kommandos - anvisiert wird über die Maus.


Wer sich noch an das gute alte Amigaspiel Alien Breed erinnern kann oder - wie ich - großer Fan der ersten drei Alienfilme ist, wird sich schnell an die Umgebung gewöhnt haben. Neben der Unzahl an verschiedensten Alientypen erwarten eine verschlossene Türen und kleinere Minigames in den Missionen. Nach Abschluss des Levels werden Erfahrungspunkte ausgezahlt, die neue Waffen und Goodies freigeschalten.

Die Grafik ist detailreich, die Figuren wunderbar animiert, die Gegner zahlreich und die Atmosphäre wunderbar. Man könnte nun sagen, dass eine Singleplayer-Kampagne nicht schlecht wäre und die Anzahl der Levels recht überschaubar und auch recht schnell durchgespielt sind. Verschiedene Schwierigkeitsgrade und sicherlich bald zahlreich entstehende Custom-Maps, begünstigt durch das mitgelieferte SDK, fördern dafür die Langzeitmotivation.

Download empfohlen!

Dienstag, 20. Juli 2010

35mm

35mm von Felix Meyer ist ein Kurzfilm über Kino selbst. 35mm enthält pro mm genau einen Film - allerdings abstrahiert.

Großartig. Viel Spaß beim Rätseln!

35mm from Felix Meyer on Vimeo.

Sonntag, 27. Juni 2010

Gaisbergrennen 2010

Pünktlich zu Fronleichnam war auch dieses Jahr wieder ein Besuch in Salzburg zum diesjährigen Gaisbergrennen fällig.
Neben dem Stadt-Grand Prix konnte ich dieses Jahr erstmals bei strahlenden Sonnenschein das Bergerklimmen mitverfolgen. Trotz der betagten Oldies ist das Gaisbergrennen keine Butterfahrt, wie dieses Video eines Porsches 910 von 2007 zeigt.
Highlight war dieses Jahr zweifelsohne das Zusammenführen von ca. 60 Bugattis, die in Kolonne noch einen Showlauf absolvierten. Dafür hatte ich leider keinen guten Stand zum Fotografieren, für den Rest des Feldes allerdings schon.




Mittwoch, 9. Juni 2010

Filmplakate im Retro-Style

Durch einen wundbaren Artikel auf SpiegelOnline wurde ich auf einige Künstler aufmerksam, die den Stil der alten, gezeichneten Kinoplakte auf neue Filme und Serien übertragen. Bei allen Künstlern finden sich noch weitere Plakate auf ihren Blogs/Websites.

Stöbern lohnt sich!

Tavis Coburn 

Ebenfalls sehr gelungen ist der Minimalismus der unteren Poster, mit der zentrale Filmszenen oder Eigenschaften der Protagonisten ausgedrückt werden.


Albert Exergian


Ebenfalls hervorragend ist die Reihe "films in black and red":

Olly Moss

Als Highlight zum Schluss möchte ich auf die Sammlung von Robert Penny verweisen. Dieser hat eine schöne Zusammenstellung von Filmen im Stil der Atari 2600-Cover entworfen.

Robert Penny

Sonntag, 16. Mai 2010

Wolfgang Völz gibt Gas

Durch Lesen dieses wunderbaren Artikels der Süddeutschen ist mir bewusst geworden, dass ich ein großes Highlight im deutschen TV verpasst habe.

Die Binsenweisheit, dass zuviel Alkohol körperliche und physische Schäden auslöst, ist natürlich nicht mehr diskussionswürdig. In der TV-Sendung "Maischberger" mit dem Thema "Alkohol - bester Freund oder schlimmster Feind?" wurde gleich zur Einleitung festgestellt, dass "Deutschland" ein Alkoholproblem besitzt, da jeder Deutsche im Schnitt ca. 10 Liter Alkohol zu sich nimmt. Damit nimmt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz ein.

Erwarten könnte man, dass alle Gäste der Meinung sind, dass Alkohol im Straßenverkehr nichts zu suchen hat. Aber neben den obligatorischen Opfern und ehemals Betroffenen der Alkoholsucht sitzen noch der Braumeister Sebastian Priller (Brauhaus Riegele) und der Synchronsprecher und Volksschauspieler Wolfgang Völz (Käpt'n Blaubär) in der Sendung. Letzterer versetzt das Fernsehpublikum mit seinen Suffgeschichten mehrfach in Erstaunen. So erzählt er unverblümt, dass er schon öfter betrunken Auto gefahren ist, sich inzwischen öfters auf dem Weg zum Klo verläuft und auch auf der Bühne häufig rauschig unterwegs war. Weitere Highlights sind eine Rauschfahrt am Simulator, wo er ein Kind umfährt und auch dass er auch gerne mal früh einen Wein entkorkt. Beim abschließenden Test (nach einer Flasche Kölsch) mit dem Alkomaten wurden bei ihm 1,3 Promille angezeigt.

Wann kann man heute noch so herrlich politisch inkorrektes im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sehen?

Zum Glück in der Mediathek der ARD.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Auf der Bauma 2010

Die flächenmäßig größte Messe der Welt ist ein richtiger Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Bagger, Raupen und Bergbaufahrzeuge - also alles was groß ist und Dreck macht - weckt das Kind im Manne.
Da die Bauma nur alle drei Jahre für eine Woche in München weilt, durfte ich mir das seltene Ereignis natürlich nicht entgehen lassen.
Anbei einige Impressionen...

Freitag, 30. April 2010

Alles Neu macht der Mai

Nachdem ich viel zu lange den Webspace aus dem Nachbarland beanspruchte, ist es an der Zeit zu wechseln.

Vielen, vielen Dank an Robert, dass du mich und meine Bilder so lange ausgehalten hast!

Google hat mir glückerlicherweise den Umstieg nicht allzu schwer gemacht, so dass ich nun auf Picasa umgesattelt bin.

Samstag, 24. April 2010

Think Big - Amiga-Emulator ausreizen

Nachdem ich in Teil 1 und Teil 2 meiner kleinen Berichte die richtige Konfiguration und Möglichkeiten des Amiga-Emulators WinUAE beschrieb, wird jetzt der Focus auf die Wiedergabe von Bild und Ton gelegt.

Während Monitor und Soundkarte zur Grundausstattung eines PCs gehören, wird die große Glotze und die dicke Anlage im Wohnzimmer meist nur für Filme und Musik eingeschaltet. Aus reiner Neugierde wollte ich wissen, wie heute Amigaspiele auf einem größeren LCD-Bildschirm wirken und welchen Sound man aus den alten Spielen heraus kitzeln kann. Um die Antwort vorwegzunehmen: Ich bin schlichtweg begeistert.

Doch zunächst einen Schritt zurück. Was ist nötig, um den Amiga zum Zentrum des Heimkinos zu küren?

  • Ein PC mit ausreichend Power für WinUAE (siehe auch hier) und einer Grafikkarte mit mindestens einen digitalen Ausgang
  • Einen möglichst großen TV für die Wiedergabe und digitalen Anschlüssen
  • Receiver, der mindestens Dolby Digital und dts dekodieren kann und mindestens fünf Lautsprecher
  • Passende Soundkarte
  • Dringend empfohlen: Gamepad

Konkret heißt das bei mir: PC und TV sind über ein DVI-Kabel miteinander verbunden (HDMI wäre noch eleganter, aber an meiner Grafikkarte nicht vorhanden). Am TV ist ein DVI-HDMI-Adapter angebracht, da der TV wiederum keinen DVI-Anschluss besitzt.

Für den richtigen Soundgenuss ist ein alter, aber bewährter Harman/Kardon-Reciever verantwortlich. Dieser ist über ein optisches Kabel (TOSLINK) mit der Soundkarte verbunden.  Da die wenigsten Onboard-Soundkarten ein 5.1 Signal bei Spielen erzeugen, wird eine Soundkarte mit Dolby Digital Live (für DD 5.1) oder DTS Connect (für dts) benötigt. Meine Empfehlung geht an die kostengünstige Karte Xonar DS von Asus (läuft auch problemlos unter Windows 7 x64).

Ein Adapter für TOSLINK-Koax liegt bei. Nach erfolgreicher Verkabelung muss nur noch im WinUAE der Channel mode auf 5.1 gestellt und das gewünschte Spiel gestartet werden.

Nach dem Starten von Lost Patrol, Turrican und Lotus ist noch zu sagen, dass Amigaspiele auch auf größeren Displays immer noch gut ansehbar sind (mit den entsprechenden Videoscalern sogar besser denn je). Noch beeindruckender als die Bildschirmausgabe ist jedoch das Musik-Erlebnis. WinUAE verteilt die Musikstücke hervorragend auf die einzelnen Kanäle. Wer also ein Faible für Synthie-Musik besitzt, sollte das ruhig mal ausprobieren...

Zum Abschluss noch zwei Beweisfotos...


Donnerstag, 8. April 2010

Burghausen und Kloster Raitenhaslach

Eine volle Dosis Kultur war über die Osterfeiertage angesagt. Neben dem Besuch Europas größter Festungsanlage wurde auf dem Rückweg noch Kloster Raitenhaslach angesteuert.
Wie die Bilder bezeugen können, ein lohnendes Ausflugsziel!

Montag, 22. März 2010

Amiga und Kino am Beispiel von It came from the desert und Them!

Amerikanische Tierhorrorfilme aus den 50er Jahren wirken heutzutage meist unfreiwillig komisch. Wacklige Riesenspinnen, Gottesanbeterinnen oder Mörderamaisen dürften heute selbst Grundschulkindern kaum mehr Angst einjagen. Die meist einfach gestrickten Geschichten können im fast universell gültigen Ablaufplan von Gahan Wilson zusammengefasst werden.

Zu den positiven Ausnahmen gehören neben den Jack Arnold Klassikern auch der Film Them! - in Deutschland unter dem putzigen Namen "Formicula" bekannt.

In einem verschlafenen Wüstennest ereignen sich nach einem Atombombentest seltsame Morde. Die örtliche Polizei untersucht den Fall. Bald stellt sich heraus, dass mutierte Riesenameisen Angst und Schrecken verbreiten. Ein Team aus einem Wissenschaftler, seiner Tochter und einem FBI Agenten wird zur Verstärkung hinzugezogen. Der Bau der Ameisen ist schnell gefunden und ausgeräuchert, doch die Königin kann fliehen und sich in den Abwasserkanälen von Los Angeles einnisten. Mit Hilfe der Nationalgarde nimmt das Team den Kampf auf... 

Für ein B-Movie ungewöhnlich aufwendig gedreht (die Special Effects waren immerhin für einen Oscar nomminiert) ist der Film trotz (oder gerade wegen?) der klischeehaften Rollen für kurzweilige Unterhaltung prädestiniert.

Der Film und die Skizze von Gahan können als Blaupause für das von Cinemaware geschaffene Amiga-Spiel "It came from the desert" gesehen werden. Ebenfalls in den 50er Jahren angesiedelt, bleiben dem Spieler (einem pfiffigen Geologen) 15 (Spiel-)Tage Zeit um die Kleinstadt zum Kampf gegen die mutierten Ameisen zu rüsten. Auf einer Übersichtskarte plant der Spieler die nächsten Aktionen. Tag- und Nachtwechsel sind ebenso simuliert wie die Öffnungszeiten der einzelnen Gebäude. Die Einwohner des Ortes verbleiben ebenfalls nicht statisch an den gleichen Orten, sondern gehen gerne in der Bar einen trinken oder besuchen das Autokino. Um die Unterstützung der Einwohner und der Nationalgarde zu gewinnen, muss der Spieler eine Vielzahl von Minispielen absolvieren. Um den Spieler bei Laune zu halten gehörte die Grafik zum Besten was der Amiga zu bieten hatte. Auch war Cinemaware einer der ersten Computerfirmen, die neben einer durchgängigen Geschichte großen Wert auf Zwischensequenzen legten. Ebenfalls vom Feinsten war die Musikuntermalung, die viel zur Atmosphäre des Spiels beitrug.

Leider zahlte sich die aufwändige Spielentwicklung für Cinemaware nicht aus. Bereits 1991 ging die Firma bankrott. Cinemaware Inc. wurde 2000 neu gegründet und veröffentlichte einige überarbeitete Versionen der alten Spiele für Windows und Konsolen. Obwohl es seit einiger Zeit sehr ruhig um die Firma geworden ist, kann man auf ihrer Homepage die alten Amiga Images herunterladen. Die furchtbaren Konvertierungen für PC, PC Engine CD und Megadrive sind glücklicherweise in Vergessenheit geraten. Wem das Spiel zu kurz ist, der kann mit der selbstständigen Erweiterung Antheads einige weitere vergnügliche Stunden verbringen.

Rückkehr des Brotkastens

Bereits Oma wusste: Irgendwann kommt alles wieder. Egal ob musikalische Entgleisungen, Naturkatastrophen, Grippewelle - nun eben auch der C64.

Die Firma Commodore USA hat offensichtlich die Namensrechte von  Commodore Gaming lizensiert. Geplant ist der Verkauf eines neuen Tastatur-PCs, in Form dem klassischen C64 nicht unähnlich. Die stärkste Variante enthält einen Intel Quadcore Q9650, 4 GB RAM, 2 TB Festplatte, DVD-Brenner und dem faden Grafikchip Intel® Graphics Media Accelerator 3100. Damit wäre das Teil an ambitionierte Spieler wohl unverkäuflich. Kleiner Trost: Zumindest der C64-Emulator wird problemlos laufen...

Beim Design scheiden sich die Geister. Das damalig modische computer-beige hat es jedenfalls nicht in die Endfassung geschafft.

Ab dem 1. Juni 2010 soll der neue C64 erhältlich sein. An einen Erfolg kann ich bei der o.g. Ausstattung nur schwerlich glauben...

Sonntag, 14. Februar 2010

Amiga-Emulation mit WinUAE – Ein Praxisbericht – Teil 2

Teil 2 – Alles Turrican oder was?

Im ersten Teil des Tutorials wurden Konfigurationsmöglichkeiten zur Emulation eines Amigas mit Festplatte gezeigt, Optimierung an der Grafikeinstellung vorgenommen und Tipps zur Fehleranalyse geliefert.

Nun wird die Konfiguration eines „klassischen“ Amiga500 Spiels (ohne Festplatteninstallation, aber dafür mit Dauerfeuer) vorgestellt. Was eignet sich dazu besser als Turrican - der Inbegriff der Plattform-Shooter?

Die Basiskonfiguration mit ROM, Disketten, Grafik- und Soundeinstellungen sollte jeder hinbekommen, der Teil 1 des Tutorials gelesen hat.

Einzig die Floppygeschwindigkeit lief bei Turrican nicht mit 800% Speed und wurde daher auf 100% abgesenkt.

Festplatte und Zweitlaufwerk wurden von Turrican verschmäht, daher genügt es die erste Diskette in Laufwerk DF0: einzufügen.


Dauerfeuer rein…

Inzwischen werden wohl die wenigsten einen Nachbau des Joysticks Competition Pro am PC mit Dauerfeuer besitzen.

Richtig verwegene Haudegen können die Shooter natürlich auch durch festes Klopfen auf der Tastatur oder durch monotones Malträtieren der Joypad-Buttons bezwingen. Ich persönlich bevorzuge die Autofire-Funktionalität des WinUAE.

Wechsel auf Input.

Dort können eigene Eingabekonfigurationen vorgenommen werden. Glücklich, wer ein eigenes Joypad besitzt. In meinem Fall das klassische Microsoft Sidewinder Gamepad.

Das Auswahlmenü wird vom Compatibility mode auf Configuration #1 gesetzt. Rechts daneben sollte das angeschlossene Joypad zur Auswahl bereit stehen.

Zur Bewegung dienen die X,Y-Achsen des Joypads. Input Target ist also Joy2 Horizontal bzw. Vertical. Taste 0 und 1 (entspricht Taste A und B auf dem Sidewinder Gamepad) belege ich 2x mit der Feuertaste (Joy2Fire/Mouse2 Left Button). Zusätzlich aktiviere ich die Funktion Autofire bei Taste 1. Somit wird beim Drücken der Taste B Dauerfeuer aktiviert, während ich mit Taste A die „Kreissäge des Todes“ aktivieren kann. Auf Taste C lege ich noch die Leertaste zum Abfeuern der Bonuswaffen.

Die Autofire rate lege ich auf den Wert 3, was dem Dauerfeuer des Competition Pro recht nahe kommt.


… und den Discjockey auf den Mond schießen

Diskettenwechselorgien gibt es zwar bei Turrican nicht, trotzdem kann man sich die Arbeit dank des Disk swappers erleichtern.

Wechsel auf Disk swapper.

Dort können beide Disketten vorgemerkt werden, ebenso wie die Zuordnung zu einem Laufwerk. Da  Turrican kein Freund von Zweitlaufwerken ist, wählt man mit einem Doppelklick auf die Felder 1 und 2 jeweils das passende Disketten-Image aus. Unter dem Label Drive muss das Laufwerk DF0: ausgewählt sein.

Während des Spieles können über die Tastenkombination Ende+1 bzw. Ende+2 die Disketten gewechselt werden.

Verknüpfung für Wiederholungstäter erzeugen

Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden, bietet sich eine Sicherung der Konfiguration an.

Für einen Schnellstart der Konfiguration ohne weitere Eingabemöglichkeiten gibt es unter Miscellaneous die Möglichkeit Show GUI on startup zu deaktivieren.

Anschließend Wechsel auf Configurations.

Eingabe eines sprechenden Namens, z.B. Turrican I, Speicherort der Verknüpfung festlegen, starten und Spaß haben…

Samstag, 9. Januar 2010

Amiga-Emulation mit WinUAE – Ein Praxisbericht – Teil 1

Wohnzimmergestaltung: Amiga 500 mit Workbench 1.3 und kleiner Festplattenpartition

Einleitung

In dieser kleinen Anleitung wird beschrieben, wie auf einem herkömmlichen PC mit Hilfe des Emulators WinUAE ein Amiga 500 emuliert wird, inklusive einer kleinen Festplattenpartition, bestückt mit Workbench 1.3 und ein paar Spielen.

Voraussetzung

Dieser Erfahrungsbericht bezieht sich auf WinUAE 2.0.1 in englischer Sprache, installiert auf einem handelsüblichen PC mit Windows XP SP3. Die Beschreibung sollte auf anderen Betriebssystemen und etwas älteren oder neueren Versionen von WinUAE ebenfalls nachvollziehbar sein.

Eine generelle Hardwareempfehlung kann nicht ausgesprochen werden. Es gilt: Je mehr Power (insbesondere bei CPU und Grafikkarte) umso besser. Inzwischen sollte man sehr passabel einen Amiga auf Netbooks emulieren können.

Softwareseitig benötigt wird:

  • Die Software WinUAE
  • Die Workbench 1.3 als adf-Datei
  • Kickstart 1.3
  • und natürlich passende Spiele als adf-Dateien...
WinUAE kann kostenfrei benutzt werden. Die Workbench und das nötige Kickrom können bei http://www.amigaforever.com/ bestellt werden oder man bemüht anderweitig die Suchmaschinen…

Bei den Spielen selbst ist die Rechtslage schwierig. Einige Hersteller (Cinemaware, Factor 5) bieten ihre alten Spiele inzwischen selbst als Download an, bei anderen Firmen ist die Rechtslage eher unklar und wiederum andere sehen es nicht so gerne…

Da die meisten Spiele aus der Anfangszeit des Amigas keine Installationsroutinen bereithalten, hier ein paar Vorschläge für installierbare Spiele:

Oil Imperium, Bundesliga Manager Professional, Die Siedler sowie alle mir bekannten Spiele von LucasArts und Microprose.

Installation WinUAE

Entpacken der Setup-Datei von WinUAE und den selbsterklärenden Anweisungen auf dem Bildschirm folgen (weiter, weiter, weiter, Install).

Konfiguration

Zunächst wird das Kickrom in das Verzeichnis [WinUAE]/Kickrom abgelegt. Anschließend wird die adf-Datei der Workbench in das Verzeichnis [WinUAE]/Rom gespeichert.

Für das Anlegen einer Festplattenpartition empfiehlt sich das Anlegen eines Ordners [WinUAE]/HD.

Nach dem erstmaligen Start von WinUAE erscheinen einige Hinweismeldungen. Diese können getrost ignoriert und weggeklickt werden.

Für die Einstellungen Settings werden zunächst unter Path die Pfade zu den einzelnen Dateiablagen angegeben.

In diesem Fall wurde WinUAE unter D:\Spiele installiert.

Unter Quickstart lassen sich bestimmte Grundeinstellungen zu Grafikchip, Prozessor und Speicher voreinstellen. In diesem Fall soll ein handelsüblicher Amiga mit 1 MB Speicher emuliert werden.

Aus der Dropdownliste Model ist A500 auszuwählen. Eine passende Konfiguration wird automatisch ausgewählt.

Die Hardwareeinstellungen sollten soweit passen, unter ROM kontrollieren, dass auch ein passendes Kickrom erkannt wurde und zur Verfügung steht.

Beim Erscheinen des Amigas 500 waren Festplatten noch ziemlich exotisch. Trotzdem dürfte die Sehnsucht nach Diskettenwechselorgien heutzutage ziemlich begrenzt sein.

Zu diesem Zweck werden zwei Partitionen angelegt. Je Partition wird jeweils als eigene Datei auf der Windows-Festplatte abgelegt, vergleichbar mit einem Disk-Image.

Eine bootfähige Partition wird für das Betriebssystem (die Workbench) und eine weitere Partition für Spiele angelegt. Als Größe für die Workbench sind 5 MB ausreichend. Für die zweite Partition wähle ich einen Wert von 30 MB.

Hinweis: Bei Werten von 100 MB und größer kann es zu Problemen kommen. Eventuell schafft ein neueres Kickrom oder eine neuer Workbench für Abhilfe.

Wechsel auf Hard drives und Auswahl der Schaltfläche Add Hardfile.

Im folgenden Fenster wird die maximale Festplattengröße angegeben und anschließend mit Create ein Name vergeben. Die Festplatte sollte im Verzeichnis [WinUAE]/HD abgelegt werden.

Für die 5 MB große Systempartion wähle ich den Namen System, für die 30 MB große Spielepartition den Namen Games.

Anschließend können unter Add Hardfile die beiden Partitionen eingehängt werden. Unter Path werden die Partitionen ausgewählt und bei Device kann ein entsprechender Name vergeben werden. Ich nenne die Systempartition DH0 und die Spielepartition DH1. Die Eigenschaft Bootable kann bei der Spielepartition abgewählt werden.

Grafikeinstellungen

Als Darstellungsoption bevorzuge ich Vollbild im korrekten Seitenverhältnis.

Wechsel auf Display und unter Auswahl des Native Modes die Einstellung FullScreen einstellen. Die beiden VSync-Optionen Fullscreen + VSync und Fullscreen + AutoVSync sorgen für eine Anpassung der Wiederholrate des Bildschirms mit den dargestellten Bildern pro Sekunde. Diese Optionen können eine flüssigere Darstellung ermöglichen (ins besondere bei Lauftexten), haben u.U. negative Auswirkungen auf die Performance.

Für LCD-Besitzer sollte die native Auflösung des Bildschirms eingestellt werden. Als Farbtiefe sind 16 bit ausreichend. Der Amiga selbst stellte im Normalfall nur 32 unterschiedliche Farben dar. Nur im (selten verwendeten) HAM-Modus waren bis zu 4096 Farben möglich.

Wechsel zu Filter.

Dort werden bestimmte Optionen angeboten zur Verbesserung der Darstellung und der Erhöhung der Geschwindigkeit.

Eine generelle Empfehlung der Filter kann nicht gegeben werden, allerdings ist m.E. die Darstellung mit dem Filter hq4x am gelungensten. Diese Aktionen sind sehr rechenintensiv, für eine schnellere Darstellung kann beispielsweise Direct3d ausgewählt werden mit Point (16-bit).

Automatic Scaling wird auf gleichnamige Einstellung gesetzt.

Der Haken bei Keep Aspect Ratio wird gesetzt und gleichzeitig das nachfolgende Listenfeld auf Disabled gesetzt.

Je nach Vorlieben und eingesetztem Ausgabegerät können selbstverständlich auch andere Einstellungen gewählt werden.

Die Soundeinstellungen sollten in den meisten Fällen schon korrekt voreingestellt sein. Feinjustierungen können nachträglich vorgenommen werden.

Game ports und Input sind für die Konfiguration der Eingabegeräte. Standardmäßig ist der eine Port mit der Maus belegt und als Joystickersatz dient der Nummernblock.

Konfiguration sichern

Nach so viel Arbeit ist es ratsam die Einstellung zu sichern, bevor man weitermacht.

Unter dem Punkt Configurations wird nach Eingabe eines Namens eine gleichnamige Konfigurationsdatei mit der Endung .uae erzeugt.

Diskette einlegen

Führt man nun einen Doppelklick auf dem eben erzeugte Konfigurationsdatei aus oder klickt auf die Schaltfläche Start, so erscheint der bekannte Startbildschirm vom Amiga.Nun ist es an der Zeit eine Diskette (wenn auch nur virtuell) einzulegen. Über die F12-Taste gelangt man in das Menü des Emulators. Hier können werden der Laufzeit weitere Einstellungen und Diskettenwechsel vorgenommen werden.

Wechsel zu Floppy drives. Von den virtuellen Diskettenlaufwerken DF0-3 ist aktuell nur das erste Laufwerk ausgewählt. Bei der nebenliegenden Schaltfläche wird der Pfad zur Workbench (die adf-Datei) angegeben.

Die Floppy Drive Emulation Speed kann auf 800% hochgesetzt werden. Bei einigen Spielen führt dies zu Problemen und muss herabgesetzt werden.

Nach dem ersten Start erscheint die Workbench mit den angelegten Hardfiles DH0 und DH1. Ein Zugriff auf die virtuellen Festplatten ist allerdings noch nicht möglich. Diese müssen vor Verwendung noch formatiert werden.

Auswahl von DH0 und über das Dropdown-Menü den Befehl Disk Initialize ausführen. Die gleiche Aktion wird mit der Partition DH1 durchgeführt.

Dies kann einige Minuten in Anspruch nehmen. Die Namen der Partitionen werden von der Workbench automatisch umbenannt und müssen wieder korrigiert werden.

Anschließend öffnet man die Shell und gibt folgenden Befehl ein:

COPY DF0: DH0: ALL

Nachdem die Systemdateien kopiert wurden, kann die Shell über endcli beendet werden.

Mit der F12-Taste öffnet man die Einstellungen des WinUAE und wirft bei Floppy drives mit Eject die Diskette aus.

Nach einem Neustart (Tastenkombination Strg+Einf.+Pos1) wird die Workbench von der Festplatte geladen.

Nun können ein paar Spiele installiert werden.

Nach erfolgreicher Installation ist eine nochmalige Sicherung der Konfiguration ratsam.

Feintuning

Nach dem ersten Start kommt normalerweise die erste Ernüchterung. Trotz teurer Hardware laufen die Spiele über den Emulator langsam, rucklig oder der Sound krächzt.

Erster Schritt ist das Umstellen vom Vollbildmodus in den Fenstermodus.

Aufruf von Display und den Native Mode auf Windowed umgestellt.

Beim Starten des Spiels erscheinen in der Statusleiste des Emulatoren eigene Informationen:

Die FPS (Bilder pro Sekunde) sollten immer um die 50 liegen. Sofern dieser Wert über einen längeren oder kürzeren Zeitraum darunter liegt, wird der Ton asynchron und stockend klingen.

Mögliche Korrekturmaßnahmen:

  • Überprüfen der Filtereinstellungen - andere oder keine Filter verwenden.
  • Auflösung unter Display herabsetzen.
  • Unter Sound die Sound Buffer Size verändern, Soundfilter und Interpolationen abschalten.
  • Unter Sound die Frequenz (Frequence) von 44100 herabsetzen, Ton von Stereo auf Mono schalten. Nötigenfalls Sound ganz deaktivieren.

In den meisten Fällen wird allerdings weniger der PC der limitierende Faktor sein, als vielmehr die emulierte Geschwindigkeit vom Amiga.

Dann ist es sinnvoller unter CPU and FPU höhere Prozessoren auszuwählen oder bei Programmen wie DeluxePaint unter RAM mehr Speicher zuordnen.

Hinweis: Eine Änderung der CPU und FPU ist nur dann möglich, wenn unter Configurations kein vorgegebenes Amigamodell eingestellt ist.

Falls rechts von der Statusleiste neben Power während des Startvorgangs länger keine Aktivität verzeichnet wird, deutet dies auf ein Problem beim Einlesen der Diskette (adf-Datei) hin.

Man sollte bei der Emulation jedoch bedenken, dass die Ladevorgänge bei Spielen durchaus mehrere Minuten in Anspruch nehmen können. Ein wenig Geduld ist sicherlich nicht die schlechteste Tugend beim Umgang mit Emulatoren.

Zunächst sollte unter Floppy drives die Floppy Drive Emulation Speed auf 100% herabgesetzt werden.

Bei einigen Spielen ist ein Bildflackern oder ähnliches auch das Zeichen für einen Diskettenwechsel.

Fortsetzung folgt...